Im Herbst 2023 startete die Realisierungsphase des Projekts Geodateninfrastruktur GDI-SG. Das erste Halbjahr 2024 stand im Zeichen der Detailkonzepte zu Inhalt, Testing, Betrieb und weiteren Themenbereichen. Für den Aufbau der Betriebsinfrastruktur werden seit Mai 2024 die Bausteine der neuen Geodateninfrastruktur entwickelt und konfiguriert. Die Zusammenarbeit mit der Dienstleisterin Geocloud AG hat sich inzwischen etabliert. Eine Herausforderung stellt die Datenmigration dar.

Roman Guidon
Roman Guidon, Abteilungsleiter Geoinformation

Aufbau der Geodateninfrastruktur
Für den Aufbau der Geodateninfrastruktur arbeitet die Auftragnehmerin Geocloud AG eng mit dem internen Teilprojekt Technik zusammen. 2024 stand neben der Detailspezifikation und dem Aufbau der Basisinfrastruktur insbesondere der Web-Viewer (GDI-Portal) im Vordergrund. Das GDI-Portal ist die für Nutzer sichtbarste Komponente und erlaubt die interaktive Anwendung von Geodaten und Karten. Als nächste Schritten stehen der Aufbau von Fachanwendungen oder des Katasters der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (ÖREB-Katasters) an. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurde ein Business Continuity Management (BCM)-Konzept erstellt und die spätere Auditierung der Lösung vorbereitet.

Ab Sommer 2024 erhielten die GDI-Gremien einen ersten Einblick ins GDI-Portal. Die bisherige Entwicklungsarbeit überzeugt in der Qualität, doch im Verlauf des Jahres hat sich abgezeichnet, dass Realisierung und Datenmigration mehr Zeit in Anspruch nehmen als geplant.

Gemeindegespräche als Vorbereitung einer zentralen Nutzergruppe
Neben den technischen Arbeiten haben die GDI-Verantwortlichen 2024 den Austausch mit den Gemeinden, einer zentralen Nutzergruppe von GDI-SG, ausgebaut. Umfassende Gespräche mit den Gemeinden dienten dazu, das Projekt GDI-SG aufzuzeigen sowie die individuelle Ausgangslage und Bedingungen jeder Gemeinde zu erheben. Das Projektteam ist nach den Gemeindegesprächen zuversichtlich, dass das GDI-Portal die Bedürfnisse der Gemeinden erfüllen wird. Allfällige Spezialfälle, beispielsweise gemeindespezifische Schnittstellen, sind bekannt und können im weiteren Projektverlauf berücksichtigt werden. Dank dieses engen Austauschs können sich die Gemeinden direkt einbringen und Fragen im weiteren Projektverlauf einfach und effizient klären. Das Projekt profitiert ausserdem von den wertvollen Erfahrungen zwölf motivierter Pilotgemeinden. 

Datenmigration frühzeitig in die Wege geleitet

Der Datenmigration kommt aufgrund des grossen Umfangs an Daten ein hoher Stellenwert zu. Die teils komplexen Datenstrukturen und kartografischen Darstellungen sowie die Ausgangslage mit mehreren heutigen Dienstleistern und teils je nach Gemeinde unterschiedlichen Datenbeständen stellen eine Herausforderung dar. Die Datenmigration wurde deshalb frühzeitig in die Wege geleitet. Kantonale Daten wurden bereits für die testweise Integration herangezogen. Bei den kommunalen Daten hat sich das Projektteam zusammen mit den heutigen GIS-Dienstleistern einen Überblick aller verfügbaren Daten verschafft und diese Datenlisten den Gemeinden zur Überprüfung bereitgestellt.

Personelle Veränderungen bei GDI-SG
In der Projektorganisation und den Gremien im GDI-Umfeld kam es 2024 zu mehreren personellen Veränderungen. GDI-SG verfügt über ein erfahrenes internes Projektteam und etablierte Gremien. Onboarding-Massnahmen stellten den Wissenstransfer bei den Verantwortlichen sicher. Das Projektteam ist überzeugt, dass die neuen Mitarbeitenden und Mitglieder die kantonale und kommunale Geodateninfrastruktur mit eigenen Ideen weiterentwickeln werden. 

 

Die entsprechenden Zahlen finden Sie auf der Seite «Anhang der Jahresrechnung 2024 der eGovernment St. Gallen digital.» unter Punkt 2. «Passive Rechnungsabgrenzungen».

Gremium

Verantwortliche Person bisher

Neue Person und Stellenantritt)

Leitung Fachbereich GDI bei eGovSG (bisher Geschäftsstelle GDI)

Alex Lüchinger

Daniel Egeter, ab 1.1.2025

Fachgruppe GDI/ Projektausschuss GDI-SG

Aurelio Zaccari, Gemeindepräsident Waldkirch

Alex Arnold, Gemeindepräsident Rebstein, ab 1.1.2025

Koordinationsgremium Gemeinden

Mirjam Wagner, Ratsschreiberin Bütschwil-Ganterschwil

Frank Fähnle, Geschäftsführer Informatikdienste Sarganserland ISDL

Gerardo Zampelli, Geschäftsleitungs-mitglied IBG

Aurelio Zaccari, Gemeindepräsident Waldkirch

Corinne Wagner, Ratsschreiberin Bütschwil-Ganterschwil, ab 1.5.2024

Lukas Goop, Leiter Bau und Infrastruktur, Mels, ab 1.9.2024

Martin Scherrer, Fachbereichsleiter Netzdokumentation IBG, ab 1.1.2025

Alex Arnold, Gemeindepräsident Rebstein, ab 1.1.2025

Ausblick

Auch 2025 steht im Zeichen der Realisierung und Datenmigration des Projekts Geodateninfrastruktur GDI-SG. Während die Entwicklung des Web-Viewers weit fortgeschritten ist, kommt 2025 insbesondere der Fachanwendung kommunale Infrastruktur verstärkte Bedeutung zu. Die Migration der Daten wird abgeschlossen und die Einführung des Projekts, die sich auf 2026 verschiebt, vorbereitet.