Förderung der Biodiversität in Schutzgebieten

Die Verbesserung des Zustandes und der Qualität sämtlicher Flächen von nationaler, regionaler oder lokaler Bedeutung ist entscheidend für den Erhalt unserer Biodiversität.

Die Kartierung der Biotope in den Jahren 2019 – 2023 hat einen erheblichen Handlungsbedarf aufgezeigt. Seit 2019 wurden im Rahmen von Aufwertungs- und Sanierungsprojekten bisher in über 120 Schutzgebieten von nationaler und regionaler Bedeutung gezielte Verbesserungsmassnahmen umgesetzt (Abbildung G1). Die Projekte erfolgten hauptsächlich in Flach- und Hochmooren sowie Amphibienlaichgebieten. In Trockenwiesen und -weiden sowie Auen wurden bisher vor allem Massnahmen zur Optimierung der Bewirtschaftung vorgenommen.

Seit 2019 wurden 119 Sanierungs- und Aufwertungsprojekte umgesetzt, davon 40 im Jahr 2024. Über die Anpassung der Bewirtschaftung konnte im Jahr 2024 der Handlungsbedarf bei 16 Biotopen vollständig oder teilweise behoben werden. Seit 2019 wurde in insgesamt 326 Objekten eine Anpassung der Bewirtschaftung vorgenommen. Im Jahr 2024 befanden sich 211 Aufwertungsprojekte in Bau oder Planung.

G1 Massnahmen zur Behebung von Handlungsbedarf bei Biotopen

Die sachgerechte Pflege von geschützten Objekten wie Magerwiesen oder Flachmooren  wird im Kanton St.Gallen mittels Naturschutzverträgen sichergestellt, die mit den Bewirtschaftenden abgeschlossen werden. Die meisten unter Vertrag stehenden Flächen sind Flachmoore sowie Magerwiesen und -weiden (Abbildung G2). Im Jahr 2024 wurden 1'962 ha Flach- und Hochmoore, 811 ha Magerwiesen und 1'004 ha Magerweiden unter Naturschutzverträgen gepflegt. In den letzten Jahren konnten vor allem im Bereich der Magerweiden neue Bewirtschaftungsverträge abgeschlossen werden. Die meisten Magerweiden liegen im Sömmerungsgebiet und sind von nationaler Bedeutung.

G2 Entwicklung von Flächen mit Naturschutzverträgen

Im Jahr 2020 wurde zusätzlich ein neuer Vertragstyp «Spezielle Arten- und Lebensraumförderung» eingeführt (Abbildung G3). Dieser ermöglicht eine Entschädigung nach effektivem Aufwand, unabhängig von der Fläche des Gebietes. Dieser Vertragstyp wird für die besonders aufwändige Pflege von Amphibienlaichgewässern oder anderer sensibler Lebensräume eingesetzt. Diese Flächen sind für den Fortbestand bedeutender Arten (z.B. Europäischer Laubfrosch, Gelbbauchunke, Sumpfschrecke, Zungen-Hahnenfuss) von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2024 wurden Vereinbarungen für eine Gesamtfläche von 93 ha abgeschlossen. Damit stieg die Gesamtfläche von 27 auf 120 ha. 

G3 Entwicklung von Flächen der speziellen Arten- und Lebensraumförderung