Bildungsdepartement
Das Bildungsdepartement hat im Jahr 2022 die Neuorganisation der Berufsbildung sowie die Revision des Universitätsgesetzes weiter vertieft. Mit dem Bericht «Perspektiven der Volksschule 2030» liegt eine Grundlage vor, um auch die Volksschule weiterzuentwickeln. Die IT-Bildungsoffensive liefert Ergebnisse, welche die Bildung für die digitale Transformation rüsten.
Eröffnungsinterview
Was war Ihr beruflicher Höhepunkt im Jahr 2022?
Nach dem Ende der Corona-Pandemie mussten die Schulen mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine die nächste grosse Herausforderung annehmen. Wir haben sie dabei unterstützt. Trotzdem konnten wir die grossen Projekte wie die IT-Bildungsoffensive, das Gymnasium der Zukunft oder die Perspektiven der Volksschule vorantreiben. Das verdient einen grossen Dank an alle Akteure, die mitgeholfen haben.
Wie profitierte die Bevölkerung davon?
Die Schulabgängerinnen und Schulabgänger wie auch die Studentinnen und Studenten profitieren, weil sie top aufgestellt sein werden für die Wirtschaft. Das führt zu einer tieferen Jugendarbeitslosigkeit und einer hohen Beschäftigungsquote der jungen Berufsleute.
Wo konnte Ihr Departement sonst noch Akzente setzen?
In kaum einem anderen Bereich wie im Bildungsbereich ist es so wichtig, kompetente Personen miteinzubeziehen. Wir konnten das mit dem Einbezug der pädagogischen Kommissionen im Zuständigkeitsbereich des Bildungsrates in der Volksschule erreichen. Auch in der Berufsbildung konnten wir die Kommission stärker einbeziehen in die anstehenden Arbeiten. In anderen Projekten fördern wir partizipative Prozesse, so dass das Umfeld miteinbezogen ist. Das hilft uns in der Erarbeitung und der Bewältigung unserer grossen Projekte.
Was hätte im Jahr 2022 besser funktionieren können?
Der Kulturwandel an der Universität St.Gallen muss weiter vorangetrieben werden. Der Verhaltenskodex braucht mehr Zeit, bis er verstanden und gelebt wird. Ein weiteres Thema war die Sportvision Ost, für die wir die Machbarkeitsstudie im Frühling abgeschlossen hatten. Die Erarbeitung des Projektauftrags ist noch nicht abgeschlossen. Es braucht seriöse Grundlagenarbeit. Die Verzögerung ist aber nicht weiter schlimm, da das Projekt sehr umfassend ist und die Aufmerksamt verdient.
Wo möchten Sie im neuen Jahr Akzente setzen?
Das neue Universitätsgesetz möchten wir erfolgreich ins Ziel bringen. Es soll ab dem 1. Januar 2024 angewendet werden können. Auch die Immobilienbedarfsplanung auf der Sekundarstufe II ist in der finalen Phase. Damit schaffen wir die Grundlage, um vermehrt Kompetenzzentren zu bilden. Zudem werden wir dem Kantonsrat freiwillig einen Zwischenbericht zur IT-Bildungsoffensive unterbreiten. Wir werden aufzeigen, wo wir stehen und wie wir dieses umfangreiche Projekt noch zu Ende führen möchten.
Das Jahr in Bildern
Das Jahr in Zahlen
Top 3: Hitliste Berufe Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger
J+S-Jubiläumslager: ausbezahlte Beträge und Anzahl Lager nach Organisationsart
Stellenbesetzungen
Themen
Ausblick
Nachdem die IT-Bildungsoffensive 2022 Erfolge wie etwa den Start der modularen Weiterbildungsplattform «aprendo» verzeichnete, steht weiterhin die Erreichung der Leistungsziele im Vordergrund. Im Sommer 2023 stossen drei weitere Schulen zur Gruppe der Modellschulen hinzu. Sie erarbeiten Lernszenarien zum Thema «Makerorientiertes Lernen». Hierbei lernen Schülerinnen und Schüler mit analogen und digitalen Werkzeugen, allein oder in Gruppen, Lösungen für reale Problemstellungen zu entwickeln. Ihre Ideen setzen sie beispielsweise in Form von Prototypen um.
Im Bereich Berufsbildung wird ein Konzept für «Blended Learning» im allgemeinbildenden Unterricht erarbeitet. Stichwort Berufsbildung: Der bereits im Ausblick auf das Jahr 2022 erwähnte Bericht über die Immobilienbedarfsplanung der Berufsfachschulen und der Mittelschulen zeigt, wie wichtig die strategische Weiterentwicklung der Schulinfrastruktur ist. Das Bildungsdepartement wird im Jahr 2023 die zukünftige Zuteilung der Berufe auf die Schulstandorte im Auftrag der vorberatenden Kommission weiter vertiefen. Die Zuteilung wird auch mit den Berufsverbänden und den Rektorinnen und Rektoren besprochen.
Zukunftsweisend ist ebenso die Totalrevision des Volksschulgesetzes. Der Kantonsrat hat in der Novembersession 2022 die Regierung beauftragt, einen Entwurf für ein totalrevidiertes Volksschulgesetz zu unterbreiten. Das Bildungsdepartement wird zeitnah einen Vorschlag für ein mögliches Vorgehen zuhanden der Regierung erarbeiten. Ziel ist es, dem Kantonsrat möglichst innerhalb der Dreijahresfrist für die Bearbeitung von Motionsaufträgen den Entwurf eines neuen Volksschulgesetzes vorzulegen.