Volkswirtschaftsdepartement
Das Volkswirtschaftsdepartement hat im Jahr 2022 ein neues Standortförderungsprogramm erarbeitet. Es trägt dazu bei, dass hier ansässige Unternehmen gehalten, neue Firmen angesiedelt und Innovationen gefördert werden können. Dies wird sich positiv auf den Arbeits- und Fachkräftemangel auswirken, der einen Rekordwert erreicht hat. Auch die neu erarbeitete kantonale Landwirtschaftspolitik leistet einen wichtigen Beitrag an die Versorgungssicherheit im Kanton St.Gallen. Vor dem Hintergrund globaler Krisen ist es zentral, die Auslandabhängigkeit zu verringern.
Was war Ihr beruflicher Höhepunkt im Jahr 2022?
Ein Höhepunkt war die Eröffnung der grenzüberschreitenden S-Bahn-Linie S7. Diese verkehrt zwischen Romanshorn und Lindau. Sie bedient drei Länder: St.Gallen, Vorarlberg und Bayern.
Wie profitierte die Bevölkerung davon?
In rund 52 Minuten gelangt man nun von Romanshorn nach Lindau. Damit gewinnt man deutlich an Zeit und kann das östliche Bodenseeufer bereisen.
Wo konnte Ihr Departement sonst noch Akzente setzen?
Wir haben den Bericht zur Landwirtschaftspolitik 2022 verabschiedet. Es geht darum, dass die St.Galler Landwirtschaft ressourcenschonender ausgerichtet wird und diese gleichzeitig die Versorgungssicherheit der St.Galler Bevölkerung wahrnehmen kann. Wir konnten auch Akzente in der Standortförderung setzen. Wir wollen inskünftig nebst den Arealentwicklungen auch die Start-up-Förderung vorantreiben. Damit unterstützen wir die Innovationsfreude der Unternehmen.
Was hätte im Jahr 2022 besser funktionieren können?
Wir sind unglücklich über den Ausbau des Schienennetzes im Kanton St.Gallen. Wir wollen weiterhin eine Zugverbindung von unter einer Stunde Reisezeit zwischen St.Gallen und Zürich. Zudem soll der Viertelstundentakt zwischen Wil und Frauenfeld umgesetzt werden. Auch die Anbindungen ans Schienennetz der Räthischen Bahn müssen gewährleistet sein.
Wo möchten Sie im neuen Jahr Akzente setzen?
Wir möchten vor allem beim Umgang mit dem Wolf eine emotionale Entspannung erreichen. Ich hoffe, dass die Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten kann. Dann werden wir das Ladenschlussgesetz vorantreiben und wenn möglich einen Vorschlag in die Vernehmlassung bringen.

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Der Umfang der grenzüberschreitenden Dienstleistung im Rahmen der Personenfreizügigkeit hat das Niveau aus den Zeiten vor der Pandemie noch nicht erreicht (© AWA)
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Ausblick
Im Jahr 2023 wird sich das Volkswirtschaftsdepartement mit der Liberalisierung der Ladenschlussgesetzgebung beschäftigen. Das Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten hat sich mit der Corona-Pandemie verändert − darauf gilt es zu reagieren. Auch Verbesserungen im öV-Bereich stehen an: Die Regierung wird die Vorlage zum 7. öV-Programm zur Planung des öffentlichen Personenverkehrs dem Kantonsrat vorlegen. In verschiedenen Regionen baut der Kanton zusammen mit den Gemeinden die Busangebote aus. Er stärkt zudem grenzüberschreitende Verbindungen auf der Strasse und auf der Schiene. Zudem wird sich die Ostschweiz weiter gegen die vom Bund geplanten Verschiebungen oder Streichungen von Ausbauprojekten im Bahnverkehr wehren.
Auch der Wolf wird weiterhin für Diskussionen sorgen: Im Rahmen der Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes wird die aktive Regulierung von Wolfsbeständen diskutiert werden, um Schäden oder eine Gefährdung von Menschen zu verhindern. Zudem stehen die Umsetzungsarbeiten der im Jahr 2022 erarbeiteten Strategien «St.Galler Wald im Klimawandel» und «Waldschutzstrategie für den St.Galler Wald» an. Im Landwirtschaftsbereich plant das Volkswirtschaftsdepartement, Möglichkeiten und Grenzen im Zusammenhang mit Verbesserungen der Bodenqualität aufzuzeigen. Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ist eine grosse Herausforderung.
Um das dynamische Start-up-Ökosystem im Kanton St.Gallen weiter voranzutreiben, wird die Start-up-Finanzierung ein Schwerpunktthema bilden.