Energiekonzept wirkt

Der CO2 Ausstoss ging zurück, andere Klimaziele wurden hingegen verfehlt. Mit dem Monitoring des Energiekonzepts legt die Regierung jährlich Rechenschaft über die Wirkung der Klimapolitik ab. Die Stimmbevölkerung hat sich zum Energiekonzept bekannt.

Das Monitoring des St.Galler Energiekonzepts zeigt, dass der Ersatz fossiler Heizungen durch Wärmepumpen, vor allem in Einfamilienhäusern, die CO2‑Emissionen vermindert. Um den CO2‑Ausstoss massgeblich zu senken, müssten aber auch Heizungen in mittleren und grösseren Gebäuden modernisiert werden. Die Gesamtenergieeffizienz hat unter anderem pandemiebedingt zugelegt. Der Strombedarf ist auch wegen der zunehmenden Elektromobilität gestiegen. Die Leistung der Photovoltaikanlagen konnte zwar gesteigert werden, das Ziel wurde trotzdem verfehlt. 

Auf und an Gebäuden soll noch mehr Strom mit Photovoltaik produziert werden. Damit werden Gebäude von Energieverbrauchern zu Energieproduzenten. Beratungsangebote und Förderungsmassnahmen, beispielsweise der Energieagentur St.Gallen, unterstützen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer bei der Planung und Finanzierung von Massnahmen für ihr Gebäude auf dem Weg zum Energiehub.

Bevölkerung steht hinter dem Energiekonzept

Unter dem Titel «St.Galler Klimafonds» wollte ein Initiativkomitee einen Fonds über 100 Millionen Franken für den Schutz des Klimas errichten. Am 19. November 2023 lehnte die Stimmbevölkerung die Initiative deutlich ab und stimmte für den Gegenvorschlag der Regierung. Damit kann die Energieförderung bis zum Jahr 2030 mit dem bewährten Instrument des Sonderkredits weitergeführt werden. Der Sonderkredit umfasst 59 Millionen Franken zur Finanzierung der Energieförderung in den Jahren 2024 bis 2030. Der Bund ergänzt den kantonalen Kredit mit 

Abstimmungsresultat vom 19. November 2023 zur Einheitsinitiative «St.Galler Klimafonds» / Gegenvorschlag in Form des Kantonsratsbeschlusses über den Sonderkredit zur Finanzierung der Energieförderung in den Jahren 2024 bis 2030»

Grosses Interesse am Green Day

Vom 11. bis 13. Mai 2023 organisierte das Bau- und Umweltdepartement den zweiten Green Day. An rund 60 Anlässen gaben Partnerinnen und Partner des St.Galler Energiekonzepts Einblicke in ihre Arbeit und vermittelten Tipps und Tricks zum Thema Energie. Attraktiv waren Unterhaltungsangebote wie die Schnitzeljagd in der «Energiestadt» Gossau, Globi an der Toggenburger Messe in Wattwil und das Pop-up-Kino in St.Gallen. Technikbetonte Anlässe wie die Wasserstoffproduktion im Kraftwerk Kubel in St.Gallen oder die Forschungsanlage für Power‑to-Gas der Fachhochschule OST in Rapperswil-Jona zogen ebenfalls ein interessiertes Publikum an. Gut besucht waren auch Besichtigungen wie der soRec-Recyclinganlage in Gossau oder Fachveranstaltungen wie der Netzwerkanlass Mobilitätsmanagement in Wil. Der Green Day 2024 findet vom 2. bis 4. Mai 2024 statt.

Cargovelo am Gossauer Wochenmarkt
Cargovelo am Gossauer Wochenmarkt

Energiekonzept 2021–2030

Das St.Galler Energiekonzept legt vier Hauptziele fest:

  • Die CO2-Emissionen werden im Vergleich zum Jahr 1990 halbiert.
  • Die Gesamtenergieeffizienz wird im Vergleich zum Jahr 2010 um 40 Prozent verbessert.
  • Der Gesamt-Strombedarf im Jahr 2030 ist gleich hoch wie im Jahr 2020.
  • Es werden mindestens 1'100 GWh neue erneuerbare Energien zugebaut.