Hausarztmedizin in der Ostschweiz fördern
Ein attraktives Weiterbildungsangebot für angehende Hausärztinnen und -ärzte ist den Ostschweizer Kantonen ein Anliegen. Im November 2023 haben die Ostschweizer Kantone unter St.Galler Federführung eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit der Ostschweizer Kantone startet ab Januar 2024 unter dem Namen «Curriculum Hausarztmedizin Ostschweiz». Die Vereinbarung soll dem drohenden Hausärztemangel entgegenwirken und die ambulante medizinische Grundversorgung in der Ostschweiz nachhaltig sichern. Kernpunkt der Vereinbarung ist die Beteiligung der Kantone an spezifischen Programmen, die Erleichterung des interkantonalen Austausches von Programmteilnehmenden und die Aufhebung allfälliger bestehender Niederlassungsverpflichtungen. Eine gemeinsam gestaltete Website und die Schaffung einer Koordinationsstelle unterstützen diese Ziele. Die Koordinationsstelle wird vom Zentrum für Hausarztmedizin des Kantonsspitals St.Gallen geführt.
Das Weiterbildungsprogramm des Kantons St.Gallen erfreut sich anhaltender und steigender Beliebtheit. Mir als Leiter des St.Galler Programms ist es ein Anliegen, unseren künftigen Hausärztinnen und Hausärzten ein attraktives Angebot an Curriculumsstellen im Spital und in der Praxis anbieten zu können. Dass nun ab 2024 alle Ostschweizer Kantone eng zusammenarbeiten, erhöht die Attraktivität nochmals wesentlich.
Die Hausarzt-Weiterbildung (Facharzt für Allgemeine Innere Medizin) dauert nach Abschluss des Medizinstudiums fünf Jahre. Ein Kernpunkt der gesamten Hausarztweiterbildung sind die drei je sechsmonatigen Assistenzen in einer anerkannten Lehrpraxis. Erst diese bieten den angehenden Hausärztinnen und Hausärzten die Möglichkeit, in ihrem späteren Umfeld spezifische Praxiserfahrung zu erwerben. Alle diese Kurzzeit-Stellen werden von den Kantonen durch Übernahme eines Grossteils des Lohns finanziert.
Weitere Informationen unter https://www.curriculum-hausarztmedizin.ch/