Fachkräftemangel im Forst
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und macht auch vor der Forstbranche keinen Halt. In den nächsten Jahren werden im Kanton mehr als ein Dutzend Förster pensioniert. Ein Projekt im Auftrag des Volkswirtschaftsdepartements zeigt Lösungen auf.
Der Fachkräftemangel manifestiert sich im Kanton St.Gallen bei der Besetzung von Försterstellen, aber auch Forstwartinnen und Forstwarte werden gesucht. Im Rahmen eines Projektes wurden Massnahmen identifiziert, um mittel- und langfristig den Fachkräftemangel zu entschärfen.
Zahlreiche Handlungsfelder und Akteure
Aus einer Palette von 56 Handlungsoptionen wurden elf Massnahmen identifiziert, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel in diesem Berufsfeld entgegenzuwirken. Waldberufe sollen beispielsweise durch Präsentationen und Werbebroschüren an Schulen bekannt gemacht werden. Dabei ist es wichtig, gezielt Mädchen anzusprechen, denn Frauen sind in diesen Berufsgruppen stark untervertreten.
Daneben sollen auch die Arbeitsbedingungen attraktiver gestaltet werden. Unter anderem werden flexiblere Arbeitszeitmodelle, verbesserte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und Lohnentwicklungen analysiert. Schliesslich sind Massnahmen angedacht, um Quereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger zu motivieren, sich in Waldberufen zu engagieren.
In der Umsetzungsphase, die in Form einer «Berufsbildungsoffensive» angedacht ist, werden die verschiedenen Akteure eng eingebunden. Dazu braucht es Eigeninitiative und eine gewisse Solidarität über die Hierarchiestufen und Organisationseinheiten hinweg. Das Engagement und die Zusammenarbeit der Stakeholder auf allen Stufen ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Kantonsforstamt übernimmt − neben den eigenen Massnahmen − eine koordinierende und begleitende Rolle.
Försterinnen und Förster sind im St.Galler Wald tätig.
Forstberufe mit gutem Image
In einem attraktiven Berufsumfeld fällt die Rekrutierung von Fachkräften leichter. Berufswerbung und -image sind zentrale Stellschrauben. Jeder Forstwart, jede Försterin ist eine Werbeträgerin und ein Vorbild zugleich. Daneben braucht es junge Fachleute, die sich ständig weiterbilden und z.B. nach der Forstwartlehre die Försterausbildung in Angriff nehmen, um dem Fachkräftemangel auf allen Stufen entgegenzuwirken.