Molekularbiologie

Molekularbiologische Untersuchungsmethoden bieten ein breites Spektrum an Analysemöglichkeiten. So wurden im Berichtsjahr unerwünschte Bakterien und nicht deklarierte Kuhmilch nachgewiesen. Zudem wurden mehrere Proben auf Viren untersucht. Dabei konnte jedoch kein Nachweis erbracht werden.

Im Berichtsjahr wurden 734 Proben mit molekularbiologischen Methoden analysiert. Den grössten Anteil machten die Untersuchungen auf pathogene Bakterien aus. Wie es der Name dieser Bakterien schon sagt, handelt es sich um potenziell krankmachende Keime. In einem Fertigsalat wurden Salmonellen nachgewiesen. Dies stellt ein Risiko dar, da Fertigsalate vor dem Verzehr nicht erhitzt werden.

In drei Fällen wurden VTEC (Verotoxinbildende Escherichia coli) nachgewiesen. Es handelte sich bei den Proben in zwei Fällen um Fertigsalate und in einem Fall um Käse. VTEC können blutige Durchfälle mit möglichen weiteren Komplikationen verursachen und sollten in genussfertigen Lebensmitteln nicht nachweisbar sein.

Listeria monocytogenes ist ein in der Umwelt häufig vorkommender Keim, welcher bei guter Herstellungspraxis nicht bzw. nur in kleiner Menge im Lebensmittel nachweisbar sein darf. In einem Fertigsalat wurden Listeria monocytogenes nachgewiesen. Da aber die Quantifizierung einen Wert von <100 koloniebildenden Einheiten pro g Lebensmittel ergab, wurde die Probe diesbezüglich nicht beanstandet. Allerdings wurde das Resultat dem Betrieb mitgeteilt, damit er sich des potenziellen Risikos bewusst ist, und gegebenenfalls Massnahmen einleiten kann.

Im Rahmen einer Gruppenerkrankung, bei welcher der Verdacht auf eine Infektion mit Campylobacter bestand, wurden mehrere Proben auf den Keim untersucht. Auf einem rohen Poulet wurden Campylobacter nachgewiesen. Dies ist nicht überraschend, denn auf rohen Poulets finden sich häufig Bakterien der Art Campylobacter. In einem Salat wurde allerdings mit molekularbiologischen Methoden ebenfalls Campylobacter nachgewiesen. Die Lebensfähigkeit der Keime konnte nicht nachgewiesen werden. Da aber Salat in der Regel kein bevorzugtes Substrat für Campylobacter darstellt, besteht der Verdacht auf eine Kontamination des Salates mit rohem Poulet. Dies deutet auf eine ungenügende Hygienepraxis hin. Der Betrieb wurde aufgefordert, die Verarbeitung von rohem Geflügelfleisch und genussfertigen Speisen strickt zu trennen, so dass Kreuzkontaminationen ausgeschlossen werden können.

Die molekularbiologischen Methoden dienen aber nicht nur dazu, pathogene Bakterien nachzuweisen. Es können auch diverse andere Parameter untersucht werden. Denn grundsätzlich kann alles, was DNA bzw. RNA enthält, mit molekularbiologischen Methoden nachgewiesen werden. Zum Beispiel können Tierarten bestimmt oder Viren detektiert werden.

Letztere können insbesondere bei epidemiologischen Abklärungen im Rahmen von Gruppenerkrankungen von Interesse sein. Bei Noroviren zum Beispiel, die Magen-Darm-Erkrankungen auslösen, besteht die Möglichkeit, dass sie über Lebensmittel übertragen werden können. So wurden im Berichtsjahr diverse Lebensmittel bezüglich Noroviren analysiert. Allerdings wurde in keiner der untersuchten Proben Noroviren nachgewiesen.

Ein weiteres grosses Thema betrifft die Bestimmung von Tierarten. Es wurde bei insgesamt 51 tierischen Lebensmitteln überprüft, ob die deklarierte Tierart mit der tatsächlich verarbeiteten übereinstimmte. In einer Probe gab es Ungereimtheiten. Alle anderen waren bezüglich Tierarten korrekt deklariert.

Details zu den Tierartanalysen:

- Geflügel
- Fische
- Schafmilch