Lebensmittelbedingte Gruppenerkrankung
Lebensmittelbedingte Gruppenerkrankungen entstehen, wenn mehrere Personen nach dem Verzehr derselben kontaminierten Speise erkranken. Ursachen können mikrobiologische, chemisch-toxische und hygienische Faktoren sein, meist bedingt durch mangelnde Hygiene, falsche Lagerung oder unsachgemässe Zubereitung.
Häufige Erreger sind Salmonellen, Staphylokokken, Listerien, Bacillus cereus, Clostridium perfringens, Noroviren und Parasiten. Zudem können Giftstoffe wie Histamin, Mykotoxine, Solanin, Pestizide und Schwermetalle Erkrankungen auslösen. Zu den häufigsten Hygienemängeln zählen unzureichende Kühlung, ungenügendes Erhitzen, Kreuzkontaminationen und schlechte Personalhygiene.
In einem Gastrobetrieb wurde ein Bohnengericht an eine Gruppe von rund 15 Personen abgegeben. Kurz nach dem Verzehr entwickelten alle Betroffenen ähnliche Symptome, darunter Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfe.
In Zusammenarbeit mit der betriebsverantwortlichen Person wurden zwei mögliche Ursachen untersucht. Einerseits mangelnde Hygiene aufgrund einer Kreuzkontamination mit Staphylococcus aureus durch unzureichende Handhygiene, andererseits eine ungeeignete Herstellpraxis aufgrund zu kurzem Erhitzen, wodurch vorhandene schwer verdauliche Inhaltsstoffe, z.B. Saponine und Oligosaccharide im Fall von roten Bohnen nicht zerstört werden.
Die Untersuchung ergab, dass eine Kreuzkontamination mit Staphylococcus aureus die Ursache war. Dies zeigt die Bedeutung einer strikten Einhaltung einer Guten Hygienepraxis, insbesondere hinsichtlich Handhygiene und sauberer Arbeitsabläufe, um lebensmittelbedingte Erkrankungen zu vermeiden.