Grundwasserprojekt 2024

Die Schwermetalle, die nach mehreren Jahren wieder im Grundwasserprojekt gemessen wurden, zeigten keine unerwarteten Resultate. Grundsätzlich ist die Wasserqualität sehr gut, doch gibt es für Nitrat und PFAS zwei Einzelfälle mit Handlungsbedarf.

Schwermetalle stellen im Kanton St. Gallen keine Belastung dar, unabhängig davon, ob ihr Ursprung geogen ist oder von menschlichen Aktivitäten stammt. Bei den geogenen Stoffen fallen zwei höhere Werte für Arsen auf mit 8 und 6 µg/l (Höchstwert 10 µg/l). Sie stammen beide aus dem St. Galler Oberland. Die Stelle mit dem höchsten Arsenwert fällt auch bei anderen Metallen durch eine erhöhte Mineralisierung auf, sei es bei Lithium oder Silicium. Zudem treten hier auch Fluorid und Chlorid in erhöhten Konzentrationen auf. In diesem Gebiet bestätigte sich auch ein einzelner Strontiumwert, der weit über den restlichen Messungen liegt.

Möglicherweise einem Artefakt durch die Probestellenleitung geschuldet, sind die etwas erhöhten Kupfer- und Zinkwerte bei einer Stelle. Unklar bleibt weiterhin, wie ein erhöhter Chromwert von 21 µg/l einer Gebirgsquelle in der Region St. Galler Rheintal zustande kommt. 

Im Kanton gibt es eine Stelle, bei welcher der lebensmittelrechtliche Höchstwert für Nitrat (40 mg/l) überschritten wird. Aufgrund der Höchstwertüberschreitung wird das Grundwasser aus dem betroffenen Brunnen nicht mehr ins Trinkwassernetz geleitet. Bei fünf weiteren Stellen lagen die Ergebnisse über oder um den Anforderungswert des Gewässerschutzrechts (25 mg/l). Damit befindet sich St. Gallen im Vergleich zu den Mittellandkantonen in einer privilegierten Situation.

Neben Nitrat gelangen auch Pflanzenschutzmittel häufig als Folge der Landwirtschaft ins Grundwasser. Kantonsweit ist die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln gering. Das sonst weit verbreitete Abbauprodukt des Fungizids Chlorothalonil, R471811, überschritt an einer Stelle knapp den Höchstwert, bei einer weiteren Messung an diesem Ort lag der Wert darunter.

In Bezug auf Spurenstoffe konnte wie in vergangenen Jahren teilweise ein geringer Einfluss von Abwasserspurenstoffen wie Benzotriazol oder Acesulfam festgestellt werden. Im Vergleich zu den anderen Messwerten hoch, aber den Erfahrungen entsprechend waren für einzelne Messstellen die Konzentrationen der Stoffe Chlormethan, Dichlordifluormethan sowie Tetra- und Trichlorethylen.

Aufgrund der grossen Aktualität wurden auch PFAS-Messungen, an den Stellen durchgeführt, die bei der letztjährigen Messung die höchsten Werte aufgewiesen hatten. Bedeutende Änderungen konnten dabei nicht festgestellt werden. An einer Stelle wurden für Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) 87 ng/l gemessen, an einer zweiten 23 ng/l. Der Rest lag im einstelligen Nanogramm-pro-Liter-Bereich. Die erste Stelle wies zudem einen nicht nur absolut, sondern auch relativ hohen Wert für Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) von 23 ng/l auf. 

Das St. Galler Grundwasser ist ebenfalls mikrobiologisch von guter Qualität. So gibt es nur eine Messstelle, die seit längerem bekannt ist für eine höhere mikrobielle Belastung, die einer aufwändigeren Aufbereitung bedarf. Dort weist das Wasser auch einen erhöhten Gehalt  totalen organischen Kohlenstoff (TOC) von 1.9 mg/l auf. In zwei Fällen kam es in Grundwasserpumpwerken zu Einzelbefunden von Enterokokken.