Wildtiermonitoring Tuberkulose

Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein gelten als tuberkulosefrei in Bezug auf Nutz- und Wildtiere. Die Situation beim Rotwild im benachbarten Vorarlberg hat sich jedoch verschlechtert.

Ausbreitung der Tuberkulose beim Rotwild

Im Montafon wurde bei zwei Hirschen Tuberkulose nachgewiesen. Die Seuche breitet sich bei und mit den Hirschen weiter in Richtung der Grenze zum Prättigau aus, womit das Risiko einer Einschleppung als hoch eingestuft wird.

Daher wurde 2024 im Kanton Graubünden ein grenznahes Beobachtungsgebiet ausgewiesen (die Gemeindegebiete von Seewis, Grüsch, Schiers, Luzein, Küblis und die Fraktion Saas in Klosters, nordöstlich der Landquart), in dem ein Drittel der während der Hoch- und Sonderjagd erlegten Hirsche sowie alle durch Hegeabschüsse erlegten und tot aufgefundenen Hirsche (Unfall- und Fallwild) auf Tuberkulose untersucht werden müssen.

Untersuchungen in der Schweiz und Liechtenstein

Im Rahmen des seit 2014 bestehenden Tuberkulose-Überwachungsgebiets, zu dem auch Gebiete des Kantons St. Gallen gehören, wurden 2024 Lymphknoten von insgesamt 14 Rothirschen aus dem Kanton St.Gallen im nationalen Referenzlabor in Zürich auf Tuberkulose untersucht. Die Proben stammten aus dem Werdenberg und dem St.Galler Oberland. Alle Proben waren im Tuberkulose-Test negativ. Auch die Untersuchungen der Proben aus dem Kanton Graubünden und dem Fürstentum Liechtenstein ergaben ausschliesslich negative Ergebnisse (insgesamt 170 Tiere). Es kann mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, dass die Tuberkulose bislang über Wildkontakt aus Westösterreich in die Schweiz oder nach Liechtenstein eingeschleppt wurde.

Übertragung auf Rinder und Untersuchungen

Im Vorarlberg kommt es v.a. durch Kontakte mit betroffenem Rotwild im Rahmen der Sömmerung vereinzelt zu Ansteckungen bei Rindern. Die Infektion in einem Rindviehbetrieb im Vorarlberg machte die Beprobung von über 300 Rindern notwendig. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 78 Rinder aus einer Tierhaltung im Kanton St.Gallen im benachbarten Vorarlberg gesömmert. Hier ergab die Abschlussuntersuchung keine Hinweise auf eine Tuberkulose-Infektion.