Umgebungsmonitoring: Früherkennung von Listeria monocytogenes in der Lebensmittelindustrie

Umgebungsmonitoring spielt eine entscheidende Rolle in der Früherkennung von Listerienproblemen in der Lebensmittelindustrie. Aus zahlreichen Listerienausbrüchen ist bekannt, dass der Keim äusserst persistent sein kann und sich über längere Zeit in Produktionsumgebungen hält. Besonders in feuchten Bereichen wie Abflüssen oder schwer zugänglichen Maschinenbestandteilen kann Listeria monocytogenes überdauern und eine potenzielle Gefahr für die Lebensmittelsicherheit darstellen.

Ziel der Kampagne war es, die Wirksamkeit der betrieblichen Selbstkontrolle in Lebensmittelbetrieben zu überprüfen und mögliche Schwachstellen in der Produktion aufzudecken. Hierzu wurden 80 Proben aus sechs Industriebetrieben (Käsereien und Metzgereien) entnommen.

Im Rahmen der Kampagne wurden in Total 80 Umgebungsproben mit Schwämmen und Tupfern an verschiedenen Stellen in den Betrieben entnommen. Eine Probe aus einem Gully in einer Metzgerei war positiv auf Listerien. Dies zeigt, dass Listerien in Produktionsumgebungen vorkommen können und gezielte Massnahmen erforderlich sind, um eine potenzielle Kontamination der Lebensmittel zu verhindern. Das Umgebungsmonitoring dient als Prozesskontrolle und nicht zur direkten Beurteilung von Lebensmitteln. Es hilft Betrieben, Hygienemassnahmen gezielt anzupassen und die Produktionsprozesse zu optimieren, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.

Listerien

Listerien sind Bakterien, die in der Umwelt weit verbreitet sind und insbesondere für immungeschwächte Personen, Schwangere und ältere Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen. Listeria monocytogenes kann durch kontaminierte Oberflächen, Wasser oder Rohstoffe in Lebensmittel gelangen. Daher ist ein gezieltes Umgebungsmonitoring essenziell, um mögliche Eintragsquellen frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen zur Vermeidung einer Kontamination zu ergreifen.