Anpassungen im Projekt Wil West erforderlich

Der Kanton St.Gallen ist Eigentümer von Grundstücken auf dem Gemeindegebiet Münchwilen im Kanton Thurgau mit einer Fläche von rund 124'000 Quadratmetern. Diese Grundstücke sollen im Rahmen des Gesamtprojekts WILWEST eingezont und wirtschaftlich genutzt werden. Der dafür erforderliche Sonderkredit wurde in der Volksabstimmung im September 2022 jedoch abgelehnt.

Im Westen der Stadt Wil soll mit dem Entwicklungsschwerpunkt Wil West in den nächsten 30 bis 40 Jahren ein attraktiver Standort für gewerbliche und industrielle Nutzungen geschaffen werden. Es ist ein gemeinsames Vorhaben der Kantone Thurgau und St.Gallen sowie der Gemeinden der «Regio Wil». Wichtig sind eine gute Erschliessung gegenüber dem öffentlichen Verkehr und dem Individualverkehr sowie eine hochwertige städtebauliche und architektonische Gestaltung. Der Standort muss nachhaltig entwickelt werden.

Die Arbeiten sind weit fortgeschritten. Dazu gehören die planungsrechtlichen Grundlagen, ein Richtprojekt und die Umweltverträglichkeitsberichte für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Vorhaben. Die ursprüngliche Absicht des Kantons St.Gallen, den Arealteil Münchwilen als grösster Grundeigentümer in eigener Regie zu entwickeln und zu vermarkten, wurde an der Volksabstimmung vom 25. September 2022 zum entsprechenden Sonderkredit abgelehnt.

Die beiden Kantonsregierungen St.Gallen und Thurgau sowie die «Regio Wil» bleiben überzeugt, dass die Entwicklung der Region nur mit einer abgestimmten Planung ressourcenschonend und nachhaltig umgesetzt werden kann. Boden soll nur dort verbraucht werden, wo er optimal für Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden kann. Das Agglomerationsprogramm Wil und die Standortentwicklung Wil West als Teil davon sind ganz auf die Erfüllung dieser Anforderungen ausgerichtet.

Die Agglomerationsgemeinden verzichten dafür auf Einzonungen auf ihren Gebieten. So vermeiden die Akteure, dass in allen Gemeinden planlos Industriebauten erstellt und Land verschleisst wird. Gleichzeitig werden optimale Bedingungen für die Wirtschaft und die Lösung der Verkehrsprobleme in der Region Wil geschaffen.

Die beiden Regierungen sind bestrebt, das Vorhaben in gewissen Punkten anzupassen und weiterzuentwickeln. Insbesondere geht es darum, das Agglomerationsprogramm Wil und die damit verbundenen Bundesinvestitionen (Finanzierung Autobahnanschluss, Beiträge für verschiedene Projekte) nicht zu gefährden. Dazu wurde Anfang 2023 auch ein Austausch mit den Fraktionen der beiden Kantonsparlamente St.Gallen und Thurgau initiiert. Dieser Dialog ist derzeit noch im Gang.

Die Arbeiten zur Erschliessung des Areals Wil West bildeten einen Schwerpunkt des letzten Jahres, mit dem das Finanzdepartement das Schwerpunktziel einer attraktiven Ansiedelungs- und Standortpolitik unterstützt.