Sicherheits- und Justizdepartement

Die illegale Migration an der Ostgrenze beschäftigte das Sicherheits- und Justizdepartement das ganze Jahr über stark. Es musste zur Kenntnis nehmen, dass sich das Problem der illegalen Migration auch unter grössten Anstrengungen mit kantonalen und nationalen Massnahmen nicht lösen lässt, sondern auf europäischer Ebene anzugehen ist. Zu mehr Straftaten hat die illegale Migration nicht geführt.

Eröffnungsinterview

Das Eröffnungsinterview mit dem Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements und Regierungspräsidenten entfällt aufgrund eines schweren Unfalls. Fredy Fässler war Anfang Oktober 2022 zu Hause gestürzt und hat sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Auf einen längeren Aufenthalt im Spital folgte eine stationäre Rehabilitation. Kurz vor Weihnachten 2022 konnte Fredy Fässler nach Hause zurückkehren und die intensive Rehabilitation ambulant weiterführen. Sein Gesundheitszustand zeigt sehr rasche und erfreuliche Fortschritte. Aufgrund der langen gesundheitsbedingten Abwesenheit von Fredy Fässler erscheint es dennoch nicht als zweckmässig, ihn zu einem Jahresrückblick und -ausblick zu befragen.

Das Jahr in Zahlen

Themen

Ausblick

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die drohende Energiemangellage haben gezeigt: Ohne Vorkehrungen des Bevölkerungsschutzes sind Gesellschaft und Wirtschaft den Risiken und Gefahren von Gewaltanwendung, technischen Ausfällen oder Naturereignissen ausgeliefert. Die Belastung im Bevölkerungsschutz dürfte auch in Zukunft hoch bleiben oder gar ansteigen. Um dem zu begegnen und den Bevölkerungsschutz zu optimieren, wird das Sicherheits- und Justizdepartement eine Strategie zur Sicherstellung des Bevölkerungsschutzes entwickeln.

Damit die Kantonspolizei ihren Auftrag für Sicherheit und Ordnung auch in Zukunft erfolgreich erfüllen kann, überprüft sie ihre Strategie periodisch und schlägt Anpassungen vor. Das Sicherheits- und Justizdepartement wird dieses Jahr einen Bericht «Innere Sicherheit im Kanton St.Gallen: Herausforderungen und Strategie» erstellen. Dieser wird Auskunft geben über nötige Anpassungen.

Die Unterbringung der Migrantinnen und Migranten (Asylsuchende sowie Schutzbedürftige aus der Ukraine) ebenso wie die illegale Migration an der Ostgrenze werden den Kanton St.Gallen und die Gemeinden auch im Jahr 2023 stark fordern. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Das Sicherheits- und Justizdepartement kann nicht ausschliessen, dass der Kanton für die Unterbringung von Asylsuchenden neben den kantonalen Asylzentren Thurhof in Oberbüren, Bergruh in Amden, Sonnenblick in Walzenhausen AR und dem im Dezember 2022 eröffneten Asylzentrum Linth in Uznach noch weitere Unterkünfte benötigen wird.

Mit den dem Kantonsrat bereits zugeleiteten Nachträgen zum Polizeigesetz sollen die Dienstleistungen insbesondere in präventiver Hinsicht verbessert werden. Im Zentrum steht dabei ein professionelles Bedrohungs- und Risikomanagement, mit dem die Kantonspolizei präventiv Gefahren für Leib und Leben erkennen, einschätzen und abwehren können soll.

Mit der Fach- und Anlaufstelle Radikalisierung und Extremismus (FAREX) hat sich im Kanton St.Gallen eine spezialisierte Fach- und Anlaufstelle für die Thematik der Radikalisierung und des gewalttätigen Extremismus etabliert. In einem der Nachträge zum Polizeigesetz ist daher die Überführung der FAREX in den ordentlichen Betrieb vorgesehen.